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Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, ist eine von vier Sehschwächen und tritt neben der Weitsichtigkeit am häufigsten bei Menschen mit Fehlsichtigkeiten auf. Weltweit sind ca. 1,5 Milliarden Menschen kurzsichtig, Zahl steigend. Durch eine Vielzahl von Umwelteinflüssen, auf die unsere Augen heutzutage ständig treffen, tritt die Kurzsichtigkeit immer häufiger und früher auf.
Kurzsichtigkeit lässt sich einfach korrigieren. Wie man diese Art von Sehschwäche behandelt, welche Symptome auf eine Myopie hindeuten und welche Ursachen es für Kurzsichtigkeit gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Hauptmerkmal einer Kurzsichtigkeit ist, dass der Augapfel deutlich mehr in die Länge gewachsenen ist als der eines rechtsichtigen Auges. Ist der Augapfel zu lang, können die Betroffenen in der Weite nicht mehr scharf sehen und müssen die Dinge sehr nah an sich heranholen, um diese erkennen zu können. Bei einer Myopie wird das Bild vor der Netzhaut projiziert, anstatt auf der Netzhaut. Die Symptome sind somit für alle Kurzsichtigen nahezu gleich, jedoch unterscheidet man in Fachkreisen mehrere Arten von Myopie, die sich zum einen in Ihrer Ursache und zum anderen in der Höhe der entstandenen Myopie deutlich voneinander unterscheiden.
Man unterscheidet zwischen progressiver Myopie (= fortschreitend, sich verschlimmernd):
Hier wiederum lässt sich die progressive Myopie in drei weitere Arten unterteilen.
Dies ist die am weitesten verbreitete Form der Kurzsichtigkeit. Normalerweise hört das Auge mit dem 8. Lebensjahr auf zu wachsen und ist somit rechtsichtig. Doch das Auge wächst in den folgenden Jahren einfach weiter. Es gibt verschiedene Ursachen für dieses unnatürliche Augenwachstum. Genetik, also kurzsichtige Eltern, ist eine davon. Nach neusten Erkenntnissen spielen aber Umweltfaktoren, wie zu viel Naharbeit oder zu wenig Tageslicht eine größere Rolle als nur die Genetik. Diese Form tritt in den meisten Fällen zwischen dem 8. und dem 20. Lebensjahr auf.
Bei dieser Variante stabilisiert sich die Brechkraft erst mit 30 Jahren und kann bis zu zwölf Dioptrien zu hoch liegen.
Der Augapfel dehnt sich auch noch im fortgeschrittenen Alter. Das innere des Auges wächst jedoch nicht in diesem Maße mit und es kann zu weitreichenden Schädigungen kommen, beispielsweise der Netzhaut. Dadurch steigt das Risiko einer Netzhautablösung.
und transitorische Myopie (= kurz andauernd, vorübergehend):
Bei der transitorischen Myopie ergeben sich innerhalb kürzerer Zeit Veränderung des Augenbrechwertes durch übermäßige Belastung des Auges, zum Beispiel durch zu viel Naharbeit an Smartphone, Laptop oder PC. Dies wirkt sich nicht nur beim Blick in die Nähe aus, sondern eben sehr häufig auch beim Blick in die Ferne. Oft klagen die Betroffenen über müde, trockene und brennende Augen, oder haben das Gefühl, abends nach einem Arbeitstag am PC schlechter schauen zu können als am Morgen. Aus diesem Grund benötigen in der heutigen Zeit bereits viele junge Menschen eine Arbeitsplatzbrille, um am Abend viel entspannter in den Feierabend gehen zu können.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Augen jedes Einzelnen unterschiedlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind und es daher wichtig ist, das Auge regelmäßig von einem Augenarzt oder Augenoptiker untersuchen zu lassen.
Eine Kurzsichtigkeit kann bereits im jungen Kindesalter festgestellt werden. Durch unterschiedliche Einflüsse kann sich eine Myopie aber auch erst im Laufe des Lebens entwickeln.
Bei Kindern ist das Risiko, erblich bedingt kurzsichtig zu sein, unterschiedlich veranlagt.
Das Risiko für ein Kind, kurzsichtig zu werden, wenn:
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Zwillingen eine Übereinstimmung der Fehlsichtigkeit vorliegt, liegt bei:
Tritt eine Kurzsichtigkeit erst später auf, spricht man von „gezüchteter Myopie“. Diese Art der Fehlsichtigkeit kann durch zu viel Naharbeit entstehen und tritt meist nach dem 14. Lebensjahr auf. Ursache ist hier die visuelle Belastung der Augen durch Einflüsse von außen.
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts beobachteten Forscher, dass Augen der Probanden, die direkt nach der Arbeit im Nahbereich untersucht wurden (Kinder und Erwachsene bis 60 Jahre), zu einer zeitlich begrenzten kurzsichtigen Verschiebung des Fernpunktes um bis zu -1,3 dpt. aufgewiesen haben. Diese dauerte sogar bis zu 15 Minuten an.
Wenn Sie im Alltag eine der folgenden Symptome feststellen, kann dies auf eine Kurzsichtigkeit hindeuten:
Mittels eines Sehtests wird eine Myopie durch einen Augenoptiker festgestellt, bzw. durch einen Augenarzt diagnostiziert. Der Fachmann testet die Sehleistung in der Nähe und der Ferne und kann zusätzlich feststellen, ob eine Hornhautverkrümmung oder Augenkrankheit vorliegt.
Bei einem Optiker wird anschließend ein individuelles Sehprofil erstellt, um optimal und sofort auf eine vorhandene Myopie eingehen zu können. Alle Informationen zu einem Sehtest finden Sie hier.
Wir empfehlen Ihnen, regelmäßig eine Untersuchung der Augen durchführen zu lassen, um eine Verschlechterung der Sehkraft frühzeitig erkennen zu können. Bei einer vorliegenden Myopie empfehlen wir Ihnen eine Kontrolle alle 2-3 Jahre. In allen Abele Optik Filialen erhalten Sie einen kostenlosen Sehtest*. Der Sehtest ist mit und ohne Termin möglich.
Eine reine Therapie wie bei einer Augenkrankheit ist bei Fehlsichtigkeiten, unter Anderem der Kurzsichtigkeit, nicht möglich.
Trotzdem lässt sich die Myopie in den meisten Fällen einfach und schnell korrigieren. Damit man mit Kurzsichtigkeit die Ferne wieder scharf sehen kann, helfen Brillengläser und Kontaktlinsen.
Brillengläser: Brillengläser die eine Kurzsichtigkeit korrigieren, sind in der Mitte dünner und werden zum Rand hin dicker (konkav). Diese Gläser reduzieren die Fokussierungsstärke des Auges und werden auch Minus-Stärken-Gläser genannt. Bei der Myopie liegt der Brennpunkt des Lichts vor der Netzhaut. Durch geschliffene Brillengläser wird dieser Punkt nach hinten, also direkt auf die Netzhaut geleitet. Scharfes Sehen in der Ferne ist nun wieder möglich. Bei der Wahl der Gläser empfehlen wir eine Superentspiegelung, durch die zusätzlich störende Reflexionen abgefangen werden.
Kontaktlinsen: Kontaktlinsen zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit haben den gleichen Effekt wie Brillengläser. Sie sind ebenfalls konkav geformt. Kontaktlinsen mit Minus-Dioptrien gibt es als Tageslinsen und als Monatslinsen. So ist man sehr flexibel und kann schnell auf Veränderungen der Sehkraft reagieren.
Kurzsichtigkeit ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Eine Vielzahl an Myopie Ursachen und Umwelteinflüssen wie beispielsweise die zunehmende Nutzung digitaler Medien haben Auswirkungen auf unsere Augen und können die Auslöser dafür sein, dass sich die Sehkraft verändert und Augen kurzsichtig werden. In einigen Fällen ist ein Myopie Auge bereits angeboren. Wichtig ist deshalb die regelmäßige Kontrolle der Sehkraft bei Ihrem Augenoptiker oder Augenarzt. Eine Myopie Behandlung bzw. Korrektur erfolgt durch konkav geschliffene Brillengläser oder sphärische Kontaktlinsen in Minus-Dioptrien. Gerne berät Sie unser Optiker Fachpersonal in allen Abele Optik Filialen vor Ort, um die optimale Lösung für Ihre Fehlsichtigkeit zu finden.
*Sollten Sie Ihre gemessenen Werte mitnehmen wollen, ohne dass ein Kauf zustande kommt, erheben wir eine Gebühr von 29,90€. Bei einer späteren Kaufentscheidung wird Ihnen die Gebühr wieder gutgeschrieben.
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